Einleitung –
Die Bibel besteht aus zwei großen Teilen, dem Alten Testament (AT) und dem Neuen Testament (NT). Das Wort ‘Testament’ kommt aus dem lateinischen und bedeutet ‘Bund’. Gemeint ist damit der Bund Gottes mit den Menschen. Bei Noah wird der Regenbogen als Bundeszeichen eingesetzt.
Der Umfang des Alten Testaments ist dabei bei Protestanten und Katholiken unterschiedlich.
- Die Kirchen der Reformation beziehen sich wie die Juden nur auf die Schriften, die ein hebräisches Original haben (39 AT-Schriften + 27 NT-Schriften).
- Die Katholiken nehmen als Grundlage die lateinische Vulgata, die sich auf die Septuaginta (griechische Übersetzung der hebräischen Schriften) gründet. Die Septuaginta bietet über das AT hinaus zusätzliche Bücher wie z.B. 3.Esra, Judit, Tobit, 1.-4. Makkabäer. Diese Schriften werden im protestantischen Bereich als ‘apokryph’ bezeichnet.
Allerdings ist inzwischen für das Buch Jesus Sirach auch das hebräische Original entdeckt worden, ohne dass das Sirachbuch in die protestantischen Bibeln aufgenommen worden wäre.
Die Anordnung folgt thematischen Gesichtspunkten: Den Geschichtsbüchern im AT folgen poetische Bücher und dann die Propheten. Diese Anordnung ist ähnlich im NT: Geschichtsbücher, Paulusbriefe, sonstige Briefe, prophetisches Buch.
Schauplatz der Bibel ist meist der ‘Fruchtbare Halbmond’, das Gebiet Mesopotamiens, Israels und Ägyptens. Erst später, im Neuen Testament, kommt Südeuropa in den Blick.
Israel ist mit einer Länge von 240 Kilometer und einer Breite von 50-130 Kilometer ein relativ kleines Land. Dass das Land über Jahrtausende doch so hart umkämpft war und das Volk Israel meist Spielball mächtiger Herrscher war, mag an der geographischen Lage liegen.
Hebräisch (für das AT) und Griechisch (für das NT) sind die Sprachen der Bibel. Daneben gibt es einzelne aramäische Stellen in jüngeren biblischen Schriften.
Die heutige Kapiteleinteilung stammt nicht von den biblischen Autoren, sondern war im 13. Jh. eine Schöpfung des Kardinals und Erzbischofs von Canterbury, Stephen Langton. Die Verseinteilung wurde von dem Drucker Robert Estienne in den Jahren 1551-53 vorgenommen. Die Überschriften wurden von den jeweiligen Herausgebern der Bibel formuliert. Diese Bearbeitungen sind zum Finden von Bibelstellen meist eine große Hilfe, führen gelegentlich aber auch in die Irre.