Bildungsschatz Bibel
10. Jesus von Nazareth – Biographie
(ca 5/4 v. Chr. - ca 30 n. Chr.)
| Matthäus | Markus | Lukas | Johannes | Apg 1-2 |
Zur Zeit Jesu herrschten die Römer über ein riesiges Weltreich. Herrscher war Kaiser Augustus (63 v. Chr. – 14 n. Chr.), der Nachfolger Cäsars, der sich abgöttisch verehren ließ. Die Juden setzten alle ihre Hoffnung auf den Messias, der sie zum Sieg über die Römer führen sollte.
Das exakte Geburtsjahr Jesu ist heute nicht mehr feststellbar, da die Angaben im Lukas- und Matthäusevangelium nicht zusammen passen. (Herodes starb 4 v.Chr.; Volkszählung von Quirinius 6 n. Chr.; auffällige Sternenkonstellation 12 v. Chr., 7 v. Chr, 3 v. Chr.). Unsere heutige Zeitrechnung stammt übrigens von dem Abt Dionysius Exiguus, der im Jahre 525 erstaunlich genau die Geschichte zurückrechnete und das Jahr Null neu festlegte. Jesu Geburtsort, so Matthäus und Lukas, ist Bethlehem, aufgewachsen ist er in Nazareth. Johannes und Markus enthalten keine Kindheitsgeschichte.
Der Bibel zufolge hat Jesus drei Jahre öffentlich gewirkt, hauptsächlich am See Genezareth in Galiläa. Er unternahm aber auch Reisen nach Jerusalem, bei denen er Samaria durchquerte und sich am Jordan aufhielt. Er heilte zahlreiche Kranke, setzte sich mit Essenern, Pharisäern, Zeloten und ‘Ungläubigen’ auseinander, und predigte, meist in anschaulicher Bildersprache, vom Reich Gottes.
Sein Todesdatum lässt sich wohl auf den 30. April 30 nach unserer Zeitrechnung datieren. Mit seinen Jüngern war er nach Jerusalem gekommen, um das Passafest zu feiern. Diese Gelegenheit ergriffen seine Gegner und kreuzigten ihn.
Nach seiner Hinrichtung ist Jesus seinen Jüngern in Jerusalem und am See Genezareth erschienen (die Evangelien haben unterschiedliche Darstellungen), bevor er 40 Tage nach Ostern in den Himmel auffuhr.
Einwohnungsmotiv
Gott nimmt Wohnung in der konkreten, sinnlichen Welt. Er ist
- ‘Fleisch geworden’ in Jesus Christus
- durch seinen Geist gegenwärtig in den Menschen
- anwesend in den Sakramenten
- sichtbar in der Kirche, seinem Haus bzw. seinem Leib.
Einmalig in der Religionsgeschichte schafft Gott eine unvergleichbare Nähe zwischen sich und den Menschen. Dadurch wird die leib-sinnliche Realität um uns herum und in uns aufgewertet und verleiht auch den Gestrandeten unserer Gesellschaft Würde.
Gott kommt vom Jenseits und durchdringt das Diesseits. Die Antwort der Menschen ist der Glaube. Hier erhöht der Mensch seine endliche Realität und versucht ins Göttliche vorzudringen. Im Glauben an eine transzendente Macht außerhalb unserer Vorstellungskraft liegt das Risiko, auch enttäuscht zu werden.