Bildungsschatz Bibel
3. Die Wüstenwanderung
(ca. 1300 v. Chr.)
| Exodus | Levitikus | Numeri | Deuteronomium |
Das Buch Exodus berichtet, dass die späteren Pharaonen nichts mehr von den großen Taten Josephs wissen. Sie unterdrücken die Israeliten.
Gott erwählt Mose. Er soll sein Volk aus Ägypten führen. Der Pharao gibt kein Einverständnis. Erst nach der zehnten Plage kann der Auszug beginnen. Im Passafest erinnern sich die Juden bis heute an das Heilshandeln Gottes.
Auf das Volk Israel warten in der Wüste Entbehrungen und Anfechtung. Feinde trachten den Israeliten nach dem Leben, Hunger und Durst nagen an ihrem Vertrauen zu Gott. Die Vergangenheit wird verklärt. Das Volk hängt sich an andere Götter. Die Wüstenzeit wird zur ‘Glaubensschule’.
Trotz der Untreue des Volkes bleibt Gott treu. In Wolken- und Feuersäule bzw. in der Stiftshütte ist er mit unterwegs.
Motiv: Der Weg zum Heil
Alles Leben lebt in Distanz zu Gott. Kein Mensch lebt ohne Sünde. Auch die großen biblischen Gestalten wie Abraham, David und Petrus nicht. Bemerkenswert, wie offen und ausführlich die Bibel auch hiervon berichtet.
Am Berg Sinai werden dem Volk Israel klar formulierte Richtschnüre für das Leben präsentiert. Nach diesen 612 Geboten versuchen die Juden bis heute ein moralisch-gottgefälliges Leben zu führen.
Aber weder die strenge Einschärfung von Verantwortung noch die priesterliche Entsühnung durch Opfer führen dazu, dass die Menschen ein besseres Leben führen.
So erscheint im Neuen Testament ein ganz neuer Weg Gottes: Er selbst sorgt in der Person Jesu Christi dafür, dass das Verhältnis zwischen Gott und Mensch bzw. Mensch und Mensch in Ordnung kommt.
Die Bedeutung der Gebote als Weg zum Heil tritt besonders bei Paulus in den Hintergrund. Die Liebe als zentrale Grundhaltung und der Glaube bzw. das Vertrauen in Gottes Heilshandeln sind entscheidend.
Exodus
Die 40 Kapitel des Buches Exodus erzählen die Geschichte des Volkes Israel, von dessen Knechtschaft in Ägypten, von der Befreiung aus dieser Knechtschaft und der Gesetzgebung am Sinai.
1-6 Knechtschaft und die Berufung des Mose 7-12 10 Plagen 13-18 Auszug 19-31 + 35-40: Gottesschau, Dekalog, Bundesbuch, weitere Gesetze 32-34 Abfall, Goldenes Kalb, Neues Gesetz
Levitikus
In diesem Buch geht es meist um Kult- und Reinheitsgesetze.
Numeri
Die 36 Kapitel beschreiben den Zug Israels vom Sinai bis an die Grenze des Westjordanlandes. Manches begegnet wieder in Dtn 1-3.
1-10 Am Sinai 10-21 Israel wandert bis in das Gebiet Moab 22-24 Bileamgeschichten 25-36 Der Zug bis an die Grenze des gelobten Landes
Deuteronomium
Der Name des Buches entstammt der griechischen (Fehl-)übersetzung von Dtn 17,18, wonach es sich eigentlich nicht um ein zweites Gesetz, sondern um eine Gesetzesabschrift handelt. Das Buch ist weitgehend eine stilisierte Moserede, die kurz vor dem Übergang Israels über den Jordan gesprochen sein will. Im Gegensatz zu den vorherigen Büchern ist dieses Buch eine eigenständige Größe mit stärkerer theologischen Refelexion und einer geprägten Sprache. Typisch für das Buch ist das Ineinander von Gesetz und Geschichte. Der eine Gott schart sein eines Volk um einen Kultort im von Jahwe gegebenen Land.
Mit den Büchern Josua, Richter, 1. und 2. Samuel und 1. und 2. Könige gehört der Pentateuch zu dem Deuteronomistischen Geschichtswerk, das seine Endgestalt wohl erst im Exil bekommen hat.
1-11 Einleitungsrede 12-25 Gesetzescorpus 26 Liturgische Anhänge 27-34 Schlussrahmen